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Bildbearbeitung bei Quetschluft.de

Selektive Farbauslöschung Grundsätzlich sind alle Bilder auf Quetschluft.de nachträglich bearbeitet worden. Dies ist vor allem bei Weitwinkelaufnahmen fast unumgänglich, da Wasser physikalisch bedingt mit zunehmender Tiefe bzw. Entfernung alle Farben "schluckt". Zunächst werden dabei die energieschwächsten Wellenlängen absorbiert - also vor allem die Rottöne - und dies zieht sich über alle Spektralfarben bis hin zu Blau.
Nachstehend findest Du meine Vorgehensweise zur Bearbeitung von Unterwasserbildern, anhand einiger Beispielbilder. Zunächst erfolgt die Rauschunterdrückung durch "Neat Image" und dann schließt sich die eigentliche Bildbearbeitung mit "Photoshop" an.



Beispielbild Dieses Bild ist mit der neuen Sea&Sea 8000G und externem Blitz YS-110 entstanden und bietet sich für Demonstrationszwecke an. Wie man sieht, hat das ursprüngliche Bild aufgrund der großen Entfernung zu den Objekten einen starken monochromen Stich ins Blaue.

Zunächst möchte ich die Rauschunterdrückung durch das Programm "Neat Image" näher beschreiben. Dieses Programm reduziert etwaiges Bildrauschen durch einige Klicks auf ein Minimum und ist ohne Abstriche ein Gewinn für Bilder von Kompaktkameras, insbesondere für diejenigen, die mit der 8000G entstanden sind.

Da der CCD-Chip der 8000G für ihre 8 Megapixel etwas zu klein ist, gibt es besonders in schwach belichteten Bereichen fehlerhafte Bildinformationen, die sich in einem "Grisseln" äußern. Das Bild wirkt kontrastlos und ohne Tiefe. Für dieses Problem ist das auch als Freeware erhältliche Programm Neat Image die Antwort. Da jedoch bei der kostenlosen Version die EXIF-Daten der Bilder gelöscht werden und ich so beeindruckt von den Leistungen dieses kleinen Programms bin, habe ich mir zwischenzeitlich die Vollversion gegönnt.




Neat Image 1. Neat Image

Beim Öffnen von Neat Image fällt auf, dass die Reihenfolge der Bearbeitung durch Registerkarten vorgegeben ist. Das Bild zeigt den linken oberen Bereich der Anwendung. Zum Öffnen eines zu bearbeitenden Fotos klicke in der Registerkarte "Input Image" auf den Button "Open Input Image". Nachdem das Bild geöffnet ist, siehst Du am rechten Rand der Anwendung die EXIF-Daten; merke Dir den ISO-Wert für die folgende Auswahl des passenden Profils zur Rauschunterdrückung (ich habe die Kamera fest auf ISO 100 eingestellt).



Neat Image
Neat Image Nachdem das gewünschte Bild geöffnet ist, wechsle zur Registerkarte "Device Noise Profile" und wähle ein passendes Profil. Ein Klick auf die türkise Diskette öffnet die Auswahl der vorhandenen Profile. Für die meisten Kameramodelle werden auf der Homepage von Neat Image passende Profile angeboten; die nach ISO-Stufen gegliederten Profile für die 8000G findest Du hier. Diese einfach in Neat Image im Ordner "Profiles" entpacken.


Neat Image Nachdem Du das gewünschte Profil gewählt hast, wechsle zur Registerkarte "Output Image" und wähle "Apply". Das überarbeitete Foto wird nun berechnet. Nachdem es fertig ist, kannst Du mit dem Scrollrad der Maus in den Bereich hineinzoomen, auf dem der Mauszeiger steht. Bei gedrückter linker Maustaste wird zum Vergleich der gewählte Ausschnitt des Ursprungsfotos angezeigt. Das Ergebnis ist oft verblüffend!

Wähle nun "Save Output Image", um das soweit fertige Bild zu speichern.



2. Photoshop

In Photoshop folgt nun der Feinschliff. Die Lichtverhältnisse sind auf jedem Foto anders, dementsprechend individuell müssen die nachstehend erklärten Arbeitsschritte dosiert werden. Dies kann kein automatisiertes Tool leisten, folglich kann die Bearbeitung von einigen Hundert Urlaubsbildern durchaus viele Stunden dauern. Entschädigt wird man dafür jedoch oft mit erstaunlichen Ergebnissen!

Wir versuchen unser Bestes mal an einem Schnappschuss aus dem Kalkbruchsee. Nachdem das zu bearbeitende Bild in Photoshop geöffnet ist, wähle zunächst "Bild --> Einstellen --> Tonwertkorrektur".


Tonwertkorrektur
Der sich nun öffnende Dialog stellt die Tonwertspreizung grafisch dar. Meist verteilen sich die Tonwerte in Form eines "Berges" quer über die gesamte Spreizung. Bildet der Berg jedoch, wie in dem obigen Beispiel, auf beiden Seiten flache Ränder (rot markiert), so ist es oft sinnvoll, die Tonwertspreizung auf den Berg zu beschränken. Hierzu schiebe den linken und den rechten Regler unterhalb des Berges bis knapp vor dessen Grenzen.
Tonwertkorrektur
Nach der Eingrenzung der Grafik, bewege den mittleren Regler nach rechts. Blasse Bilder gewinnen auf diese Weise in erstaunlichem Maße an Kontrast! Wie stark die Anpassung ausfällt und ob vorab überhaupt eine Verringerung der Tonwertspreizung notwendig ist, muss von Bild zu Bild neu entschieden werden.


PhotoShop Nachdem für das Bild die Tonwertkorrektur vorgenommen wurde, wähle bei Bedarf "Bild --> Einstellen --> Farbbalance".

Es erscheint ein Dialogfeld mit Reglern für RGB-Farben. Verstärke nun die Rot-Werte zunächst für die "Lichter" und dann für die "Mitteltöne". Eine Anpassung der "Tiefen" ist nach einer vorab erfolgten Tonwertkorrektur meist nicht notwendig. Die Faustregel für jede sinnvolle Bildbearbeitung lautet grundsätzlich: Wie es realistisch erscheint, aber weniger ist oft mehr!



Nachstehend das Bild von Steffi hinter dem Gorgonienfächer mit bearbeiteten Tonwerten und angepasster Farbbalance:

PhotoShop


Und hier noch zwei andere Motive, um zu verdeutlichen, welches Potenzial oft in vermeintlich misslungenen Aufnahmen steckt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass aus monochromen Bildern oft noch einiges herauszuholen ist.
PhotoShop Dies ist das ursprüngliche Bild, aufgenommen mit der Coolpix 4200.


PhotoShop Und hier das mit Photoshop bearbeitete Bild. Wenn wie bei dieser Aufnahme kaum Kontraste vorhanden waren, bewirkt vor allem eine Tonwertkorrektur echte Wunder. Dies sieht man besonders deutlich bei dem folgenden Motiv:


PhotoShop Korallenblock



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